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Rund ums Nest

Die Waldameisen fallen in erster Linie durch die prächtigen Nesthaufen auf. In Wirklichkeit beeinflussen die emsigen Tierchen allerdings ein ganzes Waldstück. Innerhalb ihres Jagdradius, welcher bis zu einer Hektare gross sein kann, haben die Waldameisen durch ihre Anwesenheit und ihr Tun eine Einwirkung auf das Gesicht des Waldes.

Für das Ökosystem Wald haben die Waldameisen eine besondere Bedeutung. Ihre Anwesenheit wirkt sich stark auf den Artenreichtum aus. Durch die Ernährung tragen sie zur natürlichen Schädlingsbekämpfung bei und verbreiten unbewusst Saatgut von sogenannten Ameisenpflanzen. Die dadurch entstehende, floristische Vielfalt und die Begünstigung von Lauskolonien kommt diversen Insekten zugute. Im Zusammenhang mit dem Nestbau lockern, durchlüften und durchmischen sie den Boden und fördern damit die Bodenfruchtbarkeit. Der Nesthaufen an sich bietet Schutz für verschiedenste Insekten und Spinnen. Die Waldameise selbst ist für verschiedene Raubinsekten, Reptilien, Amphibien, Kleinsäuger und Vögel wiederum eine wichtige Nahrungsgrundlage.

Die Ameisenstrasse
Vom Ameisennest verlaufen einige sogenannten Ameisenstrassen ins Jagdgebiet des Waldameisenvolks. Die einzelnen Arbeiterinnen folgen für die Futtersuche oder die Baumaterialbeschaffung immer wieder denselben Pfaden. Mit Hilfe von Duftstoffen können sich die Ameisen orientieren und kommunizieren miteinander. Durch Fühlerkontakt werden Informationen z.B. über die Futterquelle ausgetauscht.

Die Nahrung
Die Waldameisen ernähren sich hauptsächlich von verschiedenen Insekten, Honigtau und Blütennektar, welche sie auf ihren Streifzügen ergattern. Ein grosses Volk kann an einem Tag bis zu 100'000 Insekten erbeuten. Die eiweisshaltige Beute kommt vollständig den Königinnen und Larven zugute. Die Arbeiterinnen selbst ernähren sich vorwiegend vom zuckerhaltigen Honigtau der Blatt-, Schild- oder Rindenläuse welche sie durch das Melken der Lauskolonien erhalten.

Lauernde Gefahren
Im und ums Nest sind die Waldameisen verschiedenen Gefahren ausgeliefert. Einerseits lauern überall im Wald Fressfeinde wie der Dachs, Spechte und diverse Insekten. Ein Grünspecht zum Beispiel, ernährt sich zu 50% von Ameisen, der Schwarzspecht besonders von Waldameisen. Andererseits können Waldameisen, durch die stationären Dauernester, oft nicht aus eigener Kraft auf Naturkatastrophen wie zum Beispiel Sturmschäden reagieren.