Sie befinden sich hier

Inhalt

Die sozialen Kasten

Die Waldameisen gehören wie die Bienen zu den staatenbildenden Insekten. Als Einzeltier ist eine Ameise nicht überlebensfähig. Der Waldameisenstaat kann in sogenannte Soziale Kasten aufgeteilt werden. Man unterscheidet zwischen den Geschlechtstieren, dem Männchen sowie der Königin und den Arbeiterinnen. Wobei letztere mit  über 95% die Mehrheit des Staates ausmachen.

Die Königin
Jedes Ameisenvolk besitzt eine oder mehrere Königinnen. Die Königin entwickelt sich aus befruchteten Wintereiern und schlüpft im Frühsommer als geflügeltes Tier. Auf dem Hochzeitsflug paart sie sich mit mehreren männlichen Artgenossen. Danach bricht sie ihre Flügel ab und sucht Unterschlupf im Mutternest oder sucht sich ein neues Nest. Ein Königinnenleben dauert bis zu 25 Jahre. Der Samenvorrat des Hochzeitsflugs reicht lebenslang für ca. 30 Eier pro Tag.

Das Männchen
Im Frühjahr entwickeln sich aus unbefruchteten Wintereiern Männchen heran. Sie schlüpfen als geflügelte Tiere und folgen nach einem kurzen Sonnenbad den Duftstoffen junger, paarungswilliger Königinnen. Nach der Befruchtung stirbt das Männchen aus Erschöpfung.

Die Arbeiterin
Das Leben einer flügellosen Arbeiterin dauert etwa 4-6 Jahre. Währenddessen übernimmt sie die unterschiedlichsten Aufgaben, welche innerhalb des Amei-senstaates anfallen. Sie wird im Aussendienst als Bauarbeiterin, Lausmelkerin, Insektenjägerin oder Wächterin eingesetzt. Oder sie übernimmt Aufgaben des Innendienstes wie Brutpflege, Wegtragen von Kot, Puppen- und Larvenhüllen oder die Fütterung der Königin und der Larven.

Vom Ei zur Ameise

Das Ei
Die Eier werden ausschliesslich von der Königin gelegt. Man unterscheidet zwischen Wintereier und Sommereier. Letztere werden, wie es der Name bereits sagt, im Sommer gelegt. Es handelst sich dabei um befruchtete Eier aus welchen sich ausschliesslich Arbeiterinnen entwickeln. Die ersten Eier welche eine Königin nach der Winterruhe legt, bezeichnet man als Wintereier. Daraus entwickeln sich  neue Königinnen und Männchen.

Die Larve
Nach etwa zwei Wochen schlüpfen aus den Eiern bein-, fühler- und augenlose Larven. Während den folgenden ca. 10 Tagen wird die Larve kräftig gefüttert und gut umsorgt. Sie durchläuft mehrere Larvenstadien, welche jeweils durch eine Häutung unterbrochen werden. Die gut ernährte Larve webt sich einen Kokon aus Seide und verpuppt sich.

Die Puppe
Der Puppenkokon wird im Volksmund fälschlicherweise oft als Ameisenei be-zeichnet. Innerhalb von zwei Wochen entwickelt sich darin die Larve zu einer ausgewachsenen Ameise. Bis zum Schlupf wird die Puppe von den Arbeiterin-nen gepflegt und jeweils an die warmen und trockenen Standorten im Nest getragen.